Dienstag, 12. August 2008

Die merkwürdigste Herren-Toilette in Gent

Letzte Woche hatte ich es ja versprochen, dass ich mal über die Toilette im Café Theatre in Gent berichte. Mein erster Besuch da, ist schon etwas her (Ende 2006 oder so), aber diese Begebenheit wird bei uns im Team immer wieder gerne erzählt; wir sind sogar extra mal mit einer größeren Gruppe da gewesen, um das Ganze zu besichtigen. Nun aber erstmal der Reihe nach:

Wir hatten Ende 2006 oder Anfang 2007 eine Colo in Gent und die Dame im Hotel hatte uns (6 Leute oder so) das Café Theatre empfohlen, da es eines der besten Restaurants in Gent ist (was definitiv stimmt). Wir saßen also am Tisch und warteten auf unser Essen als ich mich mal erleichtern musste. Ich ging auf die Toilette, kam wieder und setzte mich ziemlich verstört guckend wieder auf meinen Platz. Mein Kollge James P. fragte mich dann, was denn sei und ich antwortete: "Ich bin nicht sicher ob ich das Richtige im Richtigen Raum gemacht habe.". Er meinte dann, so schlimm könne es ja wohl kaum sein und ging seinerseits auf's stille Örtchen um mit einem ähnlichen Blick und dem Satz: "Jetzt weiß ich, was Du meinst!" wieder zurück zu kommen. Das Ganze entwickelte dann ein Eigenleben und jeder musste jetzt dringend mal auf die Toilette, um sich das mal näher anzusehen. Klingt soweit schon mal sehr mysteriös, und hier kommt die Beschreibung:

Man kommt in einen normal großen Raum mit ziemlich dunkler Beleuchtung. Auf der linken Seite befindet sich ein Gitter (solche, wie man sie auch über Kellerschächten findet) in der Erde und die Wand ist mit gebürstetem Metall versehen. An der Stirnseite befindet sich ein bodenlanger Spiegel. Direkt daneben steht ein etwa 1,2 Meter hoher Kunststoff-Kegel, der grünlich gelb marmoriert leuchtet und darüber ist irgendetwas aus Metall angebracht. Auf der rechten Seite befinden sich zwei Kabinen für das größere Geschäft mit voll transparentem Glas, also nicht Milchglas oder so, sondern einfach nur Glas.

Kurze Pause, jeder stellt sich jetzt bitte mal vor, er müsste mal und geht in einem schicken Restaurant auf die Toilette und findet sich in dem oben beschriebenen Raum wieder. Relativ schummerige Beleuchtung, lauter Gegenstände, die da nicht so Recht hinpassen und man muss mal.

Zurück zum Geschehen: Ich stand nun also da und war nicht wirklich sicher, ob der Kegel zum Pinkeln war, oder doch eher das Gitter, aber ich entschied mich für das Gitter mit dem bodenlangen Spiegel rechts neben mir (richtige Wahl!). Ich fühlte mich etwas unwohl, aber ich war wenigstens etwas erleichtert. Die nächste Hürde war nun heraus zu finden, wo denn das Waschbecken ist, und das war interessanter Weise der Kegel. Der Trick an diesem war, dass er keinen wirklichen Hahn hatte, sondern man seine Augen im halbdunkel auf einen schwarzen Knubbel auf dem ebenfalls schwarzen Fußboden richten musste, denn wenn man da drauftrat, dann kam aus dem Metall über dem Kegel Wasser heraus. Klingt ganz einfach, oder?

Nachdem ich auch das herausgefunden hatte, hatte ich genug und verließ die Toilette. Wie sich später herausstellte, gab es aber noch ein letzte Geheimnis: Die Kabinen auf der rechten Seite hatten nämlich gar kein Fensterglas, sondern ein spezielles Spezialglas (terminus technicus!), das weiß und undurchsichtig wurde, sobald man die Kabine abgeschlossen hatte. Dieses Geheimnis hat aber jemand anders gelüftet, denn ich war damals schon verwundert genug über das Gesehene.

Für alle, die tatsächlich mal nach Gent kommen zwei Dinge: 1. Wenn man es weiß, ist es längst nicht so schräg. 2. Die haben den Kegel durch ein Metall-Waschbecken ersetzt, was es viel einfacher macht, heraus zu finden, was man genau wofür benutzt.

Bleibt mir gewogen!

P.S.: Gerüchten zu Folge ist die Damentoilette wohl nicht so schräg, ich habe die aber noch nie gesehen.

2 Kommentare:

  1. Hi Andi,
    Deine Berichte werden immer besser! Willst Du
    Dich nicht als Schriftsteller betätigen?
    Mach so weiter! Ich freu mich auf weitere unter-
    haltsame Geschichten aus Deinem Leben.

    Herzliche Grüsse
    aus der Worth

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  2. Das wird mir sicher weiterhelfen. Habe aber auch lange danach gesucht.
    My blog post Lavatube

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