Montag, 25. Januar 2010

Monetäre Merkwürdigkeiten

Belgien ist schon merkwürdig, was manche Dinge angeht, vor allem bei Geld-Dingen ist alles hier ein wenig anders als in Duitsland: Als ich meinen Mobilfunkvertrag abgeschlossen haben, habe ich meinem Provider eine Einzugsermächtigung erteilt, so dass ich mich da nicht jeden Monat drum kümmern muss. Sollte man meinen, dass das dann wohl auch automatisch eingezogen wird, stellt sich raus, dass das aber gar nicht so ist, denn in der Zeit, als ich bei Pieter ausgezogen bin, schlug bei ihm eine Rechnung mit Überweisungsträger auf. Da er manchmal etwas, äähm, zeitfern in seinen Briefkasten guckt, habe ich die Rechnung erst nach Ablauf der Frist zum überweisen erhalten und als ich mal mein Konto auf Überweisungen hin überprüft habe, war da auch nichts abgebucht. Gut habe ich da dann mal angerufen und nachgehakt, die meinten dann nur, die Bank habe das noch nicht bestätigt, dass die das einziehen dürfen, und sowas kann dauern (bitte?).



Bevor meine SIM-Karte gesperrt wird, habe ich das dann schnell überwiesen und alles war gut, ich hatte aber darum gebeten mir Bescheid zu sagen, wenn ich das nicht mehr überweisen muss. Einen Monat später kam dann wieder eine Rechnung mit Überweisungsträger, also habe ich das wieder händisch gemacht und bin dann über Weihnachten nach D. gefahren. Einen Tag später kam dann eine Mail, dass der Einzug jetzt funktionieren würde und sie die letzten beiden Monate abgebucht hätten, die ich ja beide schon bezahlt hatte. Seit ihr noch bei mir? Gut; ich konnte das dann klären und mir wurde das Geld gutgeschrieben, dennoch reichlich viel Theater für einen Mobilfunkvertrag.

Lahme Geschichte mag jetzt der ein oder andere Denken, gut dann lege ich noch einen nach: Wie in Deutschland auch ist es hier üblich bis zu 3 Monatsmieten Mietsicherheit auf einem speziellen Konto zu hinterlegen. Dazu braucht man 3 Unterschriften in der richtigen Reihenfolge, die Bank eine Kopie des Mietvertrages und auch ansonsten wird da ein ziemliches Gewese drum gemacht, dass das Geld auch ja sicher ist. So weit so gut, kommt jetzt aber die Jahresendabrechnung meiner Bank (ja, die meisten kosten hier was) und die Kosten für das Sicherheitskonto sind höher als die Zinsen für die beiden Monate, in denen da Geld drauf lag, so dass auf dem super-duper sicheren Konto jetzt weniger als zwei Kaltmieten sind, sind nur ein paar Euro, dennoch ein weiterer Kopfkrazter.

Wem das jetzt noch nicht abgefahren genug ist, dem erzähle ich gerne noch, dass ich anscheinend jetzt in der Sowjet-Republik Belgien lebe, denn hier gibt es etwas, was sich der "Index" (habe grad' keine Link zur Hand) nennt, an welchen alle möglichen Preise, aber auch Löhne und Gehälter gekoppelt sind, und dieser wird einmal im Jahr an die aktuelle Kaufkraftentwicklung angepasst. Klingt erstmal nicht schlecht, man bekommt also mehr Geld, wenn die Kaufkraft sinkt, fair geht vor. Nun dieses Jahr war das Gegenteil der Fall und ich verdiene jetzt weniger (nur 0.49% aber dennoch) also vorher, und warum? Weil angeblich mein Geld mehr wert sein soll... Kann den Index-Berechnungsheinis mal bitte einer erklären, dass hier vieles schon teuer genug ist (Essen, Internet z.B.) und die bitte mal mein Gehalt in Ruhe lassen sollen? Das ist übrigens wohl erst ein einziges Mal bisher passiert. Da meine Miete, so weit ich weiß, auch an den Index gekoppelt ist, wird die hoffentlich auch gesunken sein, muss ich mal ergründen.

Sozialistische Grüße und bleibt mir gewogen :-)!

4 Kommentare:

  1. Kannste mal sehen, und ich dachte schon, nur in Deutschland läuft einiges ziemlich daneben ;-)

    Versuch mal beim Finanzamt anzurufen und denen zu sagen "Ich würde gerne meine vierteljäglichen Steuervorauszahlung basierend auf einem angenommenen Jahresumsatz von XXX erhöhen.", da gehen bei denen aber die Alarmglocken an, denn der Betrag wird anhand des Gesamtgewinns (nicht Umsatz) errechnet. Jetzt einfach zu sagen: Ziehen Sie davon YYY als Ausgaben ab wäre ja auch viel zu einfach. Dann muss noch 3 mal der Chef befragt werden und es wird in zig Tabellen nachgeschlagen, anstatt einfach auf die alte Summe paschal 20% aufzuschlagen. Nein. Geht nicht! Das muss alles auf den Pfennig genau zurückgerechnet werden, muss ja schließlich korrekt sein.
    Die sind alle beschert...

    Grüße aus dem eisigen Deutschland,
    Mazi

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  2. Hallo Genosse Kelpowitsch...

    Na das sind ja prächtige Zustände in unserem westlichsten Außenposten... und ich dachte immer Deutschland wäre schlimm...

    Bis dennsen

    Danielinski

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  3. @Mazi vor meinen Steuererklärungen (ja plural) für je ein halbes Jahr hier und in D graut mir jetzt schon, dass kann ja nur grauselig werden...

    @Daniel Dankowitsch!

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  4. Nix zu dankowitsch...

    Grüße Daniel

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